So gelingt Onboarding: Damit die Neuen bleiben

Stelle „Leitung Vertrieb“ besetzt werden. Die vakante Position war mehr als ein halbes Jahr unbesetzt. Die Aufgaben wurden in dieser Zeit notdürftig von der Geschäftsführung und dem Sales Team abgedeckt. Alle sind am Limit, haben die maximale Belastbarkeitsgrenze längst erreicht. Von daher ist die Erleichterung groß, dass für die anspruchsvolle Position endlich eine kompetente Führungskraft gefunden wurde. In drei Monaten soll der erste Arbeitstag der neuen Kollegin sein. Doch kurz vor dem geplanten Dienstantritt flattert die Kündigung ins Haus:

Die Vertriebsleiterin wird die neue Stelle nicht annehmen und übernimmt stattdessen bei einem Konkurrenzunternehmen eine ähnliche Position. Geschäftsleitung, Personalabteilung und das Sales Team fallen aus allen Wolken.

  • Was war geschehen?
  • Welche Fehler wurden gemacht?

Dieses Szenario kennen sicherlich einige Unternehmen: Kündigungen vor Arbeitsstart sind keine Seltenheit mehr.

Schon 2019 veröffentlichte das Jobportal Indeed Zahlen dazu: Darin gaben 83 Prozent der Arbeitgeber an, dass ihnen dies schon passiert sei. Tendenz in 2022 weiter steigend! Abwerbeversuche von anderen Unternehmen oder Gegenangebote vom aktuellen Arbeitgeber bringen Kandidaten häufig ins Wanken. Denn es ist deutlich kostengünstiger ein Teammitglied zum Bleiben zu animieren, als eine Neubesetzung im überheizten Arbeitsmarkt.

Nehmen Sie das Onboarding eines neuen Teammitglieds ernst!

Wie in unserem Beispiel liegen häufig viele Monate zwischen Vertragsunterschrift und Dienstantritt. Das ist eine „kritische“ Zeit: Der alte Job ist Geschichte, die Loyalität zum neuen Arbeitgeber noch nicht vorhanden. Kein Problem also, dass vermeintlich interessantere Angebot anzunehmen.

Rechtlich ist die Sache unkompliziert: Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer können noch vor dem ersten Arbeitstag kündigen. Der Kündigungsschutz greift nicht, dies gilt erst bei einem Beschäftigungsverhältnis von sechs Monaten. Es sei denn, es gibt andere Vertragsklauseln.

Für Arbeitgeber ist dieses Verhalten doppelt ärgerlich: Der ganze Prozess beginnt von neuem und die Arbeitsbelastung zieht sich in die Länge – das kostet Zeit und Geld. Dabei könnte alles so einfach sein:  Unternehmen sollten verbindlicher sein sowie das Onboarding eines neuen Teammitglieds ernst nehmen. Im Zweifelsfall, holen Sie sich einen Profi an die Seite.

So gelingen Onboarding und Einstieg neuer Mitarbeiter:Innen!

Schaffen Sie Nähe und Verbindlichkeit

Schon vor dem ersten Arbeitstag empfiehlt es sich, neue Kollegen behutsam ins Team zu integrieren. Interne Veranstaltungen wie Team-Events oder Weiterbildungen sind gute Gelegenheiten dazu. Auch regelmäßige Firmenupdates via Mail oder Xing und LinkedIn schaffen Nähe und Verbindlichkeit.

Muss das neue Teammitglied für den Job womöglich umziehen, dann ist es für die Mithilfe bei der Suche nach Wohnung, geeigneten Schulen und freien Kita-Plätzen dankbar.

Der richtige Einstieg entscheidet

57 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bereits die Erfahrung gemacht, dass ihr Arbeitsplatz am ersten Tag nicht eingerichtet war. Doch es kommt noch schlimmer, wie eine aktuelle Studie von Softgarde zeigt: Jeder Vierte wird den neuen Teammitgliedern nicht vorgestellt. Dabei ist es enorm wichtig, neue Teammitglieder bei der Einarbeitung zu unterstützen, sie zügig ins Team zu integrieren. Wir bei Tekath Headhunting haben gute Erfahrungen damit gemacht, dass wir jedem Neuankömmling einen festen Ansprechpartner zuweisen. Er oder sie unterstützt bei allen Fragen rund um den neuen Job. Das Spektrum ist breit, es reicht von inhaltlichen Aufgaben über die Integration ins Team bis hin zu organisatorischen Einzelheiten.

Geschieht das alles nicht, dann ist es nicht verwunderlich, dass 17,8 Prozent der Neuen innerhalb der ersten 100 Tage ihren Job wieder kündigen.

ONBOARDING – Unsere 6 Tipps für den gelungenen Einstieg

KONTAKT HALTEN

Halten Sie als Führungskraft Kontakt zu den neuen Mitarbeitern

WILLKOMMEN GEFÜHL VERMITTELN

Stellen Sie sämtliche Arbeitsmittel (Telefon, Mail-Account, Software, Hardware, etc.) am ersten Tag bereit.

AUFNAHME INS TEAM

Stellen Sie das neue Teammitglied am ersten Arbeitstag persönlich allen Kolleginnen und Kollegen vor. Hat ihr Unternehmen mehrere Standorte, dann informieren Sie alle anderen per Mail über den Neuzugang.

SICHERHEIT SCHAFFEN

Das neue Teammitglied erhält einen festen Ansprechpartner

BEGLEITUNG IN DEN NEUEN JOB

Vereinbaren Sie frühzeitig mehrere Feedbackgespräche innerhalb der ersten 100 Tage